2016 – heute: Rebhuhnschutzprojekt im Schmidener Feld bei Fellbach
Arten der offenen Agrarlandschaft wie das Rebhuhn (Perdix perdix) gehen in den letzten Jahrzehnten besonders stark zurück. In diesem Lebensraum findet aktuell der größte Artenschwund in Deutschland statt. Das Rebhuhn gilt als Schirmart der offenen Lebenräume. Strukturen, welche dem Rebhuhn helfen, kommen demnach auch allen anderen Arten der offenen Agrarlandschaft zugute. Wir beraten im Auftrag des Rems-Murr-Kreises die Projektorganisatoren auf der Basis wissenschaftlicher Grundlagen über mögliche Schutzmaßnahmen, ihre räumliche Verteilung und kontrollieren die Bestandsentwicklung der Art über ein Monitoring. Wir halten engen Kontakt zu den beteiligten Akteuren – seien es Landwirte, Jagdpächter, private Verbände oder Behörden – und erarbeiten mit ihnen flächenspezifische Lösungen für eine rebhuhnfreundliche Bewirtschaftung und schaffen geeignete Lebensräume. Dazu gehört auch eine projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit mit Presseinformationen, Flyern und Schautafeln. Mithilfe eines Biotopverbundkonzeptes wurde eine Förderkulisse erarbeitet, mit der künftig über die Landschaftspflegerichtlinie Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dank des großen Engagements aller Akteure konnte die Zahl der für das Rebhuhn geeigneten Flächen im bisherigen Verlauf des Projekts erheblich gesteigert werden. Nach Jahren des Bestandssrückgangs steigt die Zahl der Rebhuhnreviere aktuell wieder an. Das Projekt wird durch die Stiftung Naturschutzfonds e.V. gefördert.
2019 – 2020: Fachkonzept zur Verwendung von Ersatzgeldern im Landkreis Esslingen
Durch nicht auszugleichende Eingriffe in den Naturhaushalt werden Ersatzgeldzahlungen erforderlich (§15 Abs. 6 BNatSchG). Um eine gebündelte und zielgerichtete Auszahlung der Gelder zu gewährleisten, erstellen wir ein Fachkonzept mit Projektskizzen. In diesem werden Maßnahmenvorschläge benannt, priorisiert und präzisiert. Im Laufe unserer Arbeit wurden insgesamt 57 unterschiedliche Maßnahmen geprüft, bewertet und skizziert. Die Menge der unterschiedlichen Projekte setzt eine gute Organisation und vor allem Kommunikation mit Behörden, Verbänden und Flächeneigentümern voraus. Ziel des Konzeptes ist es, weiträumig degradierte Gewässerlebensräume nachhaltig aufzuwerten. Aus diesem Grund wurden im ganzen Landkreis überwiegend Entschlammungen und Aufwertungen von Amphibienlaichgewässer bearbeitet. Alle Maßnahmen stützen den Biotopverbund im Landkreis und können dadurch den Fortbestand bedrohter Arten sichern.